Taubenkot

Taubenkot als Infektionsquelle

Verwilderte Haustauben (COlumba livia domestica bzw. C. livia urbana) gehörten zum Straßenbild unserer Städte. In Großstädten wie Berlin, Frankfurt, Leipzig, München oder Stuttgart wird ihre Zahl jeweils auf etwa 30.000 bis 40.000 geschätzt. Den standorttreuen Brutpaaren genügt für ein Nest bereits eine Nische von 15 mal 15 Zentimetern, in der sie jährlich der bis maximal sieben Bruten mit jeweils zwei Küken aufziehen können. Die Taubenpopulation ist nicht gleichmäßig über eine Stadt verbreitet. In Abhängigkeit von den Nahrungs- und Brutplatzangeboten kommt es oft u Konzentrationen mit bis zu einigen hundert Tieren, die sich z. b. in leer stehenden Hallen, Brückenschächten oder auf Dachböden ansiedeln. Durch Vergrämung einzelner Gebäude wird der Konzentrationsprozess durch das Ausweichen der verdrängten Tauben zusätzlich begünstigt. Jede Taube produziert jährlich etwa 2,5 Kilogramm Trockenkot. In Großstädten mit 40.000 Tauben fallen somit jährlich schätzungsweise etwa 100 Tonnen Trockenkot an. An den Nistplätzen kommen Nistmaterial. Eierreste, Federn und Kadaver verendeter Tiere hinzu. Werden Tauben Jahre oder gar Jahrzehnte geduldet. Kann sich der Taubenmist einige Zentimeter bis u fast einen Meter hoch aufschichten und je nach Größe des Objekts ein Gewicht von bis zu einigen hundert Kilogramm erreichen. Im Rahmen von Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten muss dieses Material aus den oft geschlossenen Räumen entfernt werden.

Gesundheitsgefährdung durch Tauben.

Tauben können durch ihre Exkremente, die in ihnen enthaltenen Mikroorganismen (biologische Arbeitsstoffe im Sinn der Biostoffverordung – BioStoffV) und durch Parasiten die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen.

Allergisierende Wirkung

Feine Partikel aus abgestoßenen Hautepithelien, Federn und zu Staub zerfallenem Taubenkot können bei wiederholter Exposition durch Einatmung zu einer sogenannten Taubenzüchterlunge (einer Exogen-Allergischen-Alveolitis – EAA) führen. Sensibilisierte Menschen können vier bis zwölf Stunden nach Einatmen geringer Staubmengen Atembeschwerden mit Husten und Auswurf, Kopf- und Gliederschmerzen sowie gegebenenfalls Frösteln, leichtem Fieber oder Nachtschweiß entwickeln.

Parasiten

Taubenzecken (Argas reflexus) sind nachtaktiv und besiedeln vor allem Nistplätze, auch wenn diese bereits seit Jahren nicht mehr bebrütet wurden. Erwachsene Taubenzecken können einige Jahre ohne Nahrungsaufnahme überleben und in Abwesenheit von Tauben auch Menschen befallen. Durch die Zeckenstiche können entzündliche Hautreaktionen und Allergien verursacht werden. Taubenmilben können auch Menschen als Nahrungsquelle nutzen und eine Milbenallergie auslösen.

Toxische Wirkung

Fäkalien enthalten einen großen Anteil sogenannter gramnegativer Bakterien. Sterben dies ab, werden Zellwandbestandteile mit gesundheitsschädigendem Potential freigesetzt, sogenannte Endotoxine. Werden große Mengen davon eingeatmet, kann durch allgemeine Entzündungsreaktionen akutes Fieber, Schüttelfrost, chronischer Husten oder Kopf- und Gliederschmerzen eine unspezifische Symptomatik resultieren. In Extremfällen kann je doch auch ein septische Schock zum Tode führen.

Infektionen

Auch äußerlich gesund erscheinende Tauben scheiden mit dem Kot Bakterien, Pilze, Hefen und Viren aus, die bei Menschen Infektionen hervorrufen können. Infektionen können sich durch schweren, wässerigen und zuweilen blutigen Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Kreislaufschwäche, Magen-, Kopf- oder Muskelschmerzen äußern. Besonders Vorsicht ist geboten, wenn nach etwa ein bis drei Wochen Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen ein quälender Hustenreiz auftreten. Ein solches Krankheitsbild kann auf eine Ornithose, hervorgerufen durch Chlamydophila psittaci (RG3), hinweisen. Das unverzügliche Aufsuchen eines Arztes und der Hinweis auf Umgang mit Taubenkot können im Einzelfall überlebenswichtig sein!

Infektions- und Übertragungswege

Die Infektionserreger können über den Mund, über die Atemwege sowie über die Haut oder Schleimhäute in den menschlichen Körper gelangen.

Beurteilung der Gefährdung

Einzelne Tauben und vereinzelte Ausscheidungen stellen für den Menschen bei Einhaltung elementarer Hygienemaßnahmen in der Regel keine Gefährdung dar. Lediglich an Verkaufsständen in Fußgängerzonen und Bahnhofhallen können sie Nahrungsmittel direkt kontaminieren und dadurch Infektionserkrankungen des Magen-Darm-Traktes verursachen. Massive Taubenkotverunreinigungen treten oft an Orten auf, die vor Niederschlägen geschützt sind, sodass der Kot austrocknen kann. Durch mechanische Reinigungstätigkeiten wird eine starke Staubfreisetzung verursacht. Vor allem an Standorten, zu denen Tauben weiterhin Zugang haben, vermischt sich der trockene, staubige Kot mit dem frisch abgesetzten, sodass sich Mikroorganismen an den aufgewirbelten Staub anlagern können. Dadurch gelangen infektiöse Erreger in die Luft und können gemeinsam mit dem Staub eingeatmet werden.

Untersuchungen im Auftrag der ehemaligen Tiefbau-Berufsgenossenschaft (TBG) und jetzigen BG BAU haben gezeigt, dass bei manueller Beseitigung großflächiger Verunreinigung mit Besen und Schaufeln viel Staub freigesetzt wird. Der sich vor allem in geschlossenen Räumen aufgrund der fehlender Verdünnung stark aufkonzentriert. Dies veranschaulicht Abbildung 1. die Filter für Luftprobenahmen vor und nach Durchsaugen von einem Kubikmeter Luft während einer Reinigungstätigkeit zeigt. Ohne Verwendung von Atemschutz wäre der abgeschiedene Staub von einem arbeitenden Menschen in etwa 10 bis 30 Minuten (je nach körperlicher Verfassung und Schwere der Tätigkeit) eingeatmet worden. In solchen aus Taubenmist freigesetzten Stäuben wurden zehn Millionen Bakterien und Schimmelpilzen in einem einzigen Kubikmeter Luft durch Anzucht nachgewiesen. Darunter befanden sich bis zu drei Millionen Bakterien, die auf fäkale Verunreinigung hinweisen (zum Beispiel Enterobakteriaceen) und in unbelasteter Luft nicht nachweisbar sind.

Gelangen solche Erreger in den Körper, können sie binnen weniger Stunden oder auch weniger Tage (Brech-) Durchfallerkrankungen hervorrufen. Auch vermehrungsfähige Chlamydien (Chlamydophil psittaci, aviäre Stämme, RG 3), Erreger der Ornithose oder Papageienkrankheit wurden in einzelnen Luftproben nachgewiesen. Nach Literaturangaben gelten zwischen 20 und 40 Prozent der Tauben als infiziert beziehungsweise zeigen Anzeichen einer überstanden Infektion. Infektiös sind die an Staub angelagerten, austrocknungsresistenten und sehr kleinen Elementarkörperchen. Chlamydien können auch an kot- oder exudatverschmiertem Gefieder haften und beim Aufflattern der Tauben in die Luft gelangen oder durch Schmierinfektionen übertragen werden. Werden Chalmydien eingeatmet, können sie die Lunge befallen und nach ein bis drei Wochen eine Lungenentzündung mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Husten hervorrufen. Eine Chlamydieninfektion kann einerseits wie eine Erkältung oder nahezu ohne Symptome, andererseits jedoch auch tödlich verlaufen. Tätigkeiten mit Taubenkot führen generell zu einer möglichen Gefährdung des Menschen durch infektiöse Mikroorganismen, die durch Einatmen oder Schmierinfektion aufgenommen werden können. Verunreinigungen durch Tauben haben zusätzlich ein allergenes und toxisches Potenzial.

Gesundheitsgefährdung durch Tauben.

Tauben können durch ihre Exkremente, die in ihnen enthaltenen Mikroorganismen (biologische Arbeitsstoffe im Sinn der Biostoffverordung – BioStoffV) und durch Parasiten di e Gesundheit von Menschen beeinträchtigen.

Allergisierende Wirkung

Feine Partikel aus abgestoßenen Hautepithelien, Federn und zu Staub zerfallenem Taubenkot können bei wiederholter Exposition durch Einatmung zu einer sogenannten Taubenzüchterlunge (einer Exogen-Allergischen-Alveolitis – EAA) führen. Sensibilisierte Menschen können vier bis zwölf Stunden nach Einatmen geringer Staubmengen Atembeschwerden mit Husten und Auswurf, Kopf- und Gliederschmerzen sowie gegebenenfalls Frösteln, leichtem Fieber oder Nachtschweiß entwickeln.

Parasiten

Taubenzecken (Argas reflexus) sind nachtaktiv und besiedeln vor allem Nistplätze, auch wenn diese bereits seit Jahren nicht mehr bebrütet wurden. Erwachsene Taubenzecken können einige Jahre ohne Nahrungsaufnahme überleben und in Abwesenheit von Tauben auch Menschen befallen. Durch die Zeckenstiche können entzündliche Hautreaktionen und Allergien verursacht werden. Taubenmilben können auch Menschen als Nahrungsquelle nutzen und eine Milbenallergie auslösen.

Toxische Wirkung

Fäkalien enthalten einen großen Anteil sogenannter gramnegativer Bakterien. Sterben dies ab, werden Zellwandbestandteile mit gesundheitsschädigendem Potential freigesetzt, sogenannte Endotoxine. Werden große Mengen davon eingeatmet, kann durch allgemeine Entzündungsreaktionen akutes Fieber, Schüttelfrost, chronischer Husten oder Kopf- und Gliederschmerzen eine unspezifische Symptomatik resultieren. In Extremfällen kann je doch auch ein septische Schock zum Tode führen.

Infektionen

Auch äußerlich gesund erscheinende Tauben scheiden mit dem Kot Bakterien, Pilze, Hefen und Viren aus, die bei Menschen Infektionen hervorrufen können. Infektionen können sich durch schweren, wässerigen und zuweilen blutigen Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Kreislaufschwäche, Magen-, Kopf- oder Muskelschmerzen äußern. Besonders Vorsicht ist geboten, wenn nach etwa ein bis drei Wochen Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen ein quälender Hustenreiz auftreten. Ein solches Krankheitsbild kann auf eine Ornithose, hervorgerufen durch Chlamydophila psittaci (RG3), hinweisen. Das unverzügliche Aufsuchen eines Arztes und der Hinweis auf Umgang mit Taubenkot können im Einzelfall überlebenswichtig sein!

Infektions- und Übertragungswege

Die Infektionserreger können über den Mund, über die Atemwege sowie über die Haut oder Schleimhäute in den menschlichen Körper gelangen.

Beurteilung der Gefährdung

Einzelne Tauben und vereinzelte Ausscheidungen stellen für den Menschen bei Einhaltung elementarer Hygienemaßnahmen in der Regel keine Gefährdung dar. Lediglich an Verkaufsständen in Fußgängerzonen und Bahnhofhallen können sie Nahrungsmittel direkt kontaminieren und dadurch Infektionserkrankungen des Magen-Darm-Traktes verursachen. Massive Taubenkotverunreinigungen treten oft an Orten auf, die vor Niederschlägen geschützt sind, sodass der Kot austrocknen kann. Durch mechanische Reinigungstätigkeiten wird eine starke Staubfreisetzung verursacht. Vor allem an Standorten, zu denen Tauben weiterhin Zugang haben, vermischt sich der trockene, staubige Kot mit dem frisch abgesetzten, sodass sich Mikroorganismen an den aufgewirbelten Staub anlagern können. Dadurch gelangen infektiöse Erreger in die Luft und können gemeinsam mit dem Staub eingeatmet werden.

Untersuchungen im Auftrag der ehemaligen Tiefbau-Berufsgenossenschaft (TBG) und jetzigen BG BAU haben gezeigt, dass bei manueller Beseitigung großflächiger Verunreinigung mit Besen und Schaufeln viel Staub freigesetzt wird. Der sich vor allem in geschlossenen Räumen aufgrund der fehlender Verdünnung stark aufkonzentriert. Dies veranschaulicht Abbildung 1. die Filter für Luftprobenahmen vor und nach Durchsaugen von einem Kubikmeter Luft während einer Reinigungstätigkeit zeigt. Ohne Verwendung von Atemschutz wäre der abgeschiedene Staub von einem arbeitenden Menschen in etwa 10 bis 30 Minuten (je nach körperlicher Verfassung und Schwere der Tätigkeit) eingeatmet worden. In solchen aus Taubenmist freigesetzten Stäuben wurden zehn Millionen Bakterien und Schimmelpilzen in einem einzigen Kubikmeter Luft durch Anzucht nachgewiesen. Darunter befanden sich bis zu drei Millionen Bakterien, die auf fäkale Verunreinigung hinweisen (zum Beispiel Enterobakteriaceen) und in unbelasteter Luft nicht nachweisbar sind.

Gelangen solche Erreger in den Körper, können sie binnen weniger Stunden oder auch weniger Tage (Brech-) Durchfallerkrankungen hervorrufen. Auch vermehrungsfähige Chlamydien (Chlamydophil psittaci, aviäre Stämme, RG 3), Erreger der Ornithose oder Papageienkrankheit wurden in einzelnen Luftproben nachgewiesen. Nach Literaturangaben gelten zwischen 20 und 40 Prozent der Tauben als infiziert beziehungsweise zeigen Anzeichen einer überstanden Infektion. Infektiös sind die an Staub angelagerten, austrocknungsresistenten und sehr kleinen Elementarkörperchen. Chlamydien können auch an kot- oder exudatverschmiertem Gefieder haften und beim Aufflattern der Tauben in die Luft gelangen oder durch Schmierinfektionen übertragen werden. Werden Chalmydien eingeatmet, können sie die Lunge befallen und nach ein bis drei Wochen eine Lungenentzündung mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Husten hervorrufen. Eine Chlamydieninfektion kann einerseits wie eine Erkältung oder nahezu ohne Symptome, andererseits jedoch auch tödlich verlaufen. Tätigkeiten mit Taubenkot führen generell zu einer möglichen Gefährdung des Menschen durch infektiöse Mikroorganismen, die durch Einatmen oder Schmierinfektion aufgenommen werden können. Verunreinigungen durch Tauben haben zusätzlich ein allergenes und toxisches Potenzial.